Heute möchte ich Ihnen den einfachen Wirtschaftskreislauf als Grundgerüst für eine wirtschaftliche Analyse in der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre vorstellen. Der einfache Wirtschaftskreislauf hilft bei der Analyse der Güterströme und Geldströme zwischen zwei Wirtschaftssubjekten; und zwar Güterströme und Geldströme zwischen privaten Haushalten und Unternehmen als Wirtschaftssubjekten. Bei dieser Analyse werden allerdings andere Wirtschaftssubjekte, wie bspw. der Staat, bestimmte Wirtschaftssektoren, wie der Finanzsektor sowie Beziehungen zu anderen Volkswirtschaften, hier der Außenhandel, vernachlässigt. Diese Vereinfachung bedeutet nicht, dass diesen Bereichen der Volkswirtschaft unwichtig sind. Nein, ganz im Gegenteil: Im Rahmen der Analyse des einfachen Wirtschaftskreislaufs werden diese anderen Sektoren nach und nach eingeführt, um bestmöglich die realistische Sicht der Entscheidungen und Koordination zwischen Volkswirtschaften darzustellen (dazu mehr in unseren nächsten Beitrag).

Private Haushalte als Konsumenten und Ressourcenanbieter im Wirtschaftskreislauf
In einem einfachen Wirtschaftskreislauf werden die Konsumentscheidungen und Entscheidungen bezüglich der Einkommenserzielung der privaten Haushalte analysiert. Einerseits agieren die privaten Haushalte als Konsumenten (= Güternachfrage) der Güterproduktion der Unternehmen (Güterstrom über den Gütermarkt). Dies ist nur über den Tausch der Gütermenge auf dem Gütermarkt gegen einen einheitlichen Marktpreis (= Marktgleichgewicht), d. h. ein entgegenstehender Geldstrom als Umsatzfluss zu Unternehmen möglich. Die Ausgaben der privaten Haushalte entsprechen die Umsätze der Unternehmen. Andererseits agieren die privaten Haushalte als Anbieter von Produktionsfaktoren wie Arbeitszeit, Rohstoffe und Kapital auf den Faktor(en)märkten.
Unternehmen als Produzenten und Ressourcennachfrager
Des Weiteren werden die Produktionsentscheidungen sowie die Entscheidungen bezüglich der Ressourcenbeschaffung der Unternehmen analysiert. Unternehmen treffen Produktionsentscheidungen für die Herstellung der Konsumgüter für die Bedarfsdeckung der Volkswirtschaft. Dennoch benötigen Unternehmen die Ressourcen der privaten Haushalte (= Ressourcenfluss), die sie auf den Faktor(en)märkten gegen Entgelt, z. B. Arbeitslohn, Nutzungsgebühren etc. (=Geldstrom), beschaffen.
Güterströme und Geldstöme im Wirtschaftskreislauf
Das Prinzip des einfachen Wirtschaftskreislaufes ist, dass es die Güterströme und Geldströme als entgegenlaufende Ströme darstellt. Der einfache Wirtschaftskreislauf ist somit das Basismodell der neoklassischen Theorie in den Wirtschaftswissenschaften. Sie werden den Wirtschaftskreislauf in unseren Wirtschaftskurse, z. B. in der Einführung in der Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie, Makroökonomie sowie Prüfungsvorbereitung begegnen. Dort analysieren wir gemeinsam die Wirtschaftsmodelle einzeln und tiefgründiger.
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