Wirtschaftspolitische Ziele einer Volkswirtschaft
Stabilitätsgesetz vom 08.06.1967 gesetzlich verankert. Diese Stabilitätsziele werden daher im Rahmen der Wirtschaftspolitik eines souveränen Landes oder einer Region als Wirtschaftseinheit von der Politik definiert.
Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
StabG § 1
Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
StabG § 1Die Ziele leiten sich aus wirtschaftswissenschaftlichen Analysen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und der Wirtschaftstheorie sowie der empirischen Erkenntnisse aus den Wirtschaftswissenschaften. Die unübliche gesetzliche Verankerung des Konzepts der wirtschaftlichen Stabilität in einem Gesetz zur Förderung der wirtschaftlichen Stabilität in Deutschland könnte die Quelle der Wirtschaftsstabilität in Deutschland sein. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen, wie etwa während der Finanzkrise 2008 und der aktuellen Corona-Pandemie als Gesundheitskrise, hat sich die deutsche Volkswirtschaft in der Regel relativ schnell erholt.

Die wirtschaftspolitische Ziele einer Volkswirtschaft sollten eigentlich nicht auf dem Niveau des einzelnen Wirtschaftssubjekts (Staat, private Haushalte und Unternehmen) getroffen, sondern auf kollektiver bzw. gesellschaftlicher Ebene. Das würde bedeuten, dass alle Wirtschaftssubjekte daran interessiert wären, die Ziele gemeinsam zu erreichen. Solche Ziele werden also auf der Makro- und nicht auf der Mikroebene festgelegt. Deshalb sprechen wir auch von makroökonomischen Zielen einer Volkswirtschaft. Was sind nun die Ziele einer Volkswirtschaft? Die volkswirtschaftlichen Ziele lassen sich in zwei Kategorien von Zielen unterteilen.
Quantitative und qualitative Ziele einer Volkswirtschaft
Einerseits können wir von quantitativen Zielen einer Volkswirtschaft sprechen. Diese Ziele lassen sich nämlich gut quantifizieren und sind sogar in Deutschland für die öffentliche Verwaltung per Gesetz im Stabilitätsgesetz vorgeschrieben. Darin heißt es, dass der Staat in seiner Handlung dazu beiträgt, diese quantitativen Ziele zu erreichen. Jedoch fokussieren die quantitativen Ziele nur auf wirtschaftliche Ziele und nicht auf gesellschaftlich-soziale Ziele. Deshalb hat die Wissenschaft diesen Ziele um weitere Ziele erweitert.
Andererseits spricht die Wissenschaft von weiteren qualitativen Zielen einer Volkswirtschaft, die über die direkt messbaren Ziele einer Volkswirtschaft hinausgehen. Qualitative Ziele sollen den Volkswirtschaften helfen, eine gerechte und nachhaltige Volkswirtschaft für die jetzigen und zukünftigen Generationen zu schaffen. Nun welche quantitativen und qualitativen Ziele sollten makroökonomisch und wirtschaftspolitisch von einer Volkswirtschaft verfolgt werden? Die vier quantitativen Ziele werden auch als das “magische Viereck” bezeichnet und die Erweiterung um die zwei qualitativen Ziele führt zum bekannten “magischen Sechseck”.
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Von magischen Viereck zum Sechseck mit den qualitativen Zielen
Das fünfte wirtschaftspolitische Ziel einer Volkswirtschaft besagt, dass eine Volkswirtschaft die Umsetzung des Gerechtigkeitsprinzips verfolgen sollte. Das sechste volkswirtschaftliche Ziele schreibt vor, dass eine Volkswirtschaft in ihren Handlungen das Nachhaltigkeitsprinzip beachten sollte. Durch die Ergängung der vier wirtschaftspolitischen Ziele einer Volkswirtschaft mit dem Nachhaltigkeitsprinzip und Gerechtigkeitsprinzip entsteht das magische Sechseck. Nun kennen Sie alle sechs wirtschaftspolitische Ziele einer Volkswirtschaft.