Magisches Viereck und Sechseck
Unterschied zwischen Magisches Viereck und Sechseck
Erstens, was sollten Sie jetzt unter magisches Viereck und Sechseck verstehen? Zweitens, was sind die wirtschaftspolitische Ziele und Maßnahmen einer Volkswirtschaft? Diese und weitere Kernfragen der Politik sind also Themen in der Makroökonomie. Die Erklärung beginnt deshalb so: Jeder Volkswirtschaft gemäß seiner Wirtschaftsordnung verfolgt eine Reihe von quantitativen und qualitativen wirtschaftspolitischen Zielen. Und jedes relevantes Ziel der Volkswirtschaft erfordert also eine Reihe von wirtschaftspolitischen Maßnahmen.
Denn die daraus resultierende wirtschaftspolitische Maßnahmen zielen darauf ab, das soziale Gemeinwohl sowie die wirtschaftliche Wohlfahrt einer Volkswirtschaft zu maximieren. Die qualitative und quantitative Zielkategorien bilden also gemeinsam eine Zielhierarchie: das magisches Viereck und das magisches Seckseck. Die quantitativen wirtschaftspolitischen Ziele werden unter das magische Viereck zusammengefasst, während die qualitativen Ziele das magische Viereck um zwei weitere Ziele erweitern, um ein magisches Sechseck zu formen.
“Was ist denn daran magisch aus der Sicht von Ökonomen? Es sind vermutlich die resultierenden Zielharmonien und Zielkonflikte zwischen den einzelnen makroökonomischen wirtschaftspolitischen Zielen des magischen Vierecks und Sechsecks.”
Hypothese zu Überprüfung
Das magische Viereck – 4 wirtschaftspolitische Ziele
Das magische Viereck besteht aus vier makroökonomischen wirtschaftspolitischen Zielen:
- Erstens stetiges Wirtschaftswachstum für die Volkswirtschaft zu erzielen,
- Zweitens hohes Beschäftigungsniveau der Resourcen zu erreichen,
- Drittens stabiles Preisniveau durch Geldwertstabilität sichern,
- sowie viertens stetiges Außenhandelsgleichgewicht zwischen Volkswirtschaften erreichen.

Im nächsten Schritt möchten wir nun verstehen, was genau jedes wirtschaftspolitisches Ziel aus der Sicht der deutschen Volkswirtschaft bedeutet.
Ziel 1: Stetiges Wirtschaftswachstum
Stetiges Wirtschaftswachstum bedeutet, dass eine Volkswirtschaft stets stabile und positive reale Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben sollte. Aus der Abbildung hierunter erkennen wir, dass die deutsche Volkswirtschaft stets stabile und positive reale Wachstumsraten erzielt hat. Das geschah trotz die vielen Wirtschaftskrisen (DotCom-Krise 2000 – 2003, Finanzkrise 2007 – 2009 und die jetzige Corona-krise wegen der Corona-Pandemie ab 2020 ). In der Dot-Com-Krise verlor die deutsch Wirtschaft weniger an Produktion (BIP) als in der Finanzkrise gefolgt von der Corona-Pandemie-bedingte Verlust und reale Wirtschaftswachstum.
Weitere Faktoren, die die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes nach der Finanzkrise 2008 unterstützt haben, sind:
- die Niedrigzinspolitik der EZB in der EU,
- der schwache Euro gegenüber dem Dollar, dem Schweizer Franken und anderen Währungen
- EU-Fiskalpakt
- die strikte Haushalts- und Schuldenpolitik der deutschen Regierung
- positive Entwicklung der deutschen Exporte in die EU und in den Rest der Welt
- u.a.
Anstieg des Freibetrags für Versorgungsbezüge um 4,50 €), alle Steuerzahler von der Einkommensteuer entlastet (Anstieg des Grundfreibetrags um 400,00 € pro Jahr), alle Dienstreisende unter bestimmten Bedingungen von der Einkommensteuer entlastet (Anstieg der Verpflegungspauschale um 4,00 € pro Tag für Dienstreisen) und die Beschäftigten erhalten einen Mindestlohnerhöhung von 0,16 € pro Arbeitsstunde (Anstieg des Mindestlohns von 9,19 €/h auf 9,35 €/h)
Ziel 3: Stabiles Preisniveau und geringe Inflationsrate
Stabiles Preisniveau erfordert auch eine geringe Inflationsrate bzw. Preisstabilität. Die Preisstabilität in der Europäischen Union (EU) zu sichern ist Aufgabe der Geldpolitik, die vom der Europäischen Zentralbank (mit der Deutschen Bundesbank als Mitglied) in Frankfurt am Main in der Eurozone (Währungsunion) gesteuert wird. Vor der Gründung der Währungsunion hat jedes Land seine Geldpolitik selbst gesteuert. In der Währungsunion wird die Geldpolitik gemeinschaftlich koordiniert.
Seit der Finanzkrise 2008 lag die Inflationsrate in Deutschland mehrheitlich unter 2-Prozent pro Jahr, während das Inflationsziel der EZB bei 2-Prozent lag.
Die Angst vor einer Deflation im Jahr 2020 hat sich in eine Angst vor einer Inflation im Jahr 2021 verwandelt. Im Jahr 2020 erwartete die Wirtschaft eine Inflationsrate von 0,5

Das magische Sechseck – 6 wirtschaftspolitische Ziele
Das magische Sechseck entsteht dadurch, dass das magische Viereck um zwei qualitative makroökonomische wirtschaftspolitische Ziele erweitert wird: gerechte Verteilung von Wohlstand, Einkommen, Vermögen und Ressourcen sowie den nachhaltigen Umgang mit Umweltressourcen.
Ziel 5: Gerechtigkeitsprinzip bei der Verteilung von Wohlstand
Die gerechte Verteilung von Wohlstand, Einkommen, Vermögen und Ressourcen erfordert die Korrektur der quantitativen Zielen mittels des Gerechtigkeitsprinzips, um die Chancengleichheit für alle Generationen zu garantieren.
Ziel 6: Nachhaltigkeitsprinzip und Umweltschutz
Der nachaltige Umgang mit sowohl natürlichen als auch nicht naturlichen Ressourcen erfordert die Korrektur der quantitativen Zielen mittels des Nachhaltigkeitsprinzip, um den notwendigen Umweltschutz für alle Generationen zu garantieren.
Zielharmonien und Zielkonflikte der wirtschaftspolitischen Ziele
Mehrere Zielharmonien und Zielkonflikte zwischen den einzelnen wirtschaftspolitischen Zielen und Maßnahmen existieren. Das erste Zielkonflikt liegt zwischen dem magischen Viereck und magischen Sechseck. Während das magische Viereck wert auf die quantitativen Ziele wie Arbeitslosigkeit, Inflation, Wirtschaftswachstum und Außenhandelsgleichgewicht legt, erzielt das magische Sechseck die qualitativen Ziele wie Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit, z. B. sollte etwa die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit sowohl nachhaltig als auch gerecht stattfinden.