Beschäftigungsabhängige Kosten

Beschäftigungsäbhängige Kosten (oder variable Kosten) ändern sich, wenn sich die Produktionsniveau eines Unternehmens erhöht oder sinkt. Das bedeutet, dass die beschäftigungsabhängige oder variable Kosten erst anfallen, wenn ein Unternehmen zu produzieren anfängt. Variable Kosten $K_{v}(x)$ ist ein Synonym für beschäftigungsabhängige Kosten in der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und allgemein in der Wirtschaftswissenschaften. In Gegensatz zur variablen Kosten verändern sich beschäftigungsunabhängige Kosten nicht und werden als Fixkosten bezeichnet (Siehe: Was kosten sind)

Wie entstehen beschäftigungsabhängige Kosten im Unternehmen?

In der Regel entstehen beschäftigungsabhängige Kosten durch den Inanspruchnahme von Leistungen zu Herstellung von Güter und Dienstleistungen eines Unternehmen. So verbrauchen Unternehmen Rohstoffen und Gebrauchen Anlagen im Unternehmen bei der Herstellung von Gütern. Während der Verbrauch von Rohstoffen beschäftigungsabhängige (variable) Kosten anfallen, verursacht die Nutzung on Anlagegüter in der Regel beschäftigungsunabhängige (fixe) Kosten im Unternehmen. Somit bestehen die Gesamtkosten eines Unternehmens sowohl aus variable Kosten (z. B. Rohstoffen) und fixe Kosten (z. B. Betriebsstoffen und Maschinen).

Der russische #Krieg in #Ukraine und die Folgen der #Coronakrise verändern die Kostenstruktur der Unternehmen weltweit. Beschäftigungsäbhangige Kosten steigen. Effizienz ist gefragt.

Beschäftigungsabhängige Kosten: Nicht nur die Nutzung der Ressourcen verursacht die variable Kosten, sondern auch die Beschaffung, Transport, Lagerung und Verwaltung der Ressourcen im Unternehmen.
Beschäftigungsabhängige Kosten 2

Nicht nur die Nutzung der knappen Ressourcen verursacht die variable Kosten, sondern auch die Beschaffung, Transport, Lagerung und Verwaltung der Ressourcen im Unternehmen. In der aktuellen Diskussion wird die Kostensteigerungen aufgrund von globalen Lieferengpässen nach der Corona Pandemie ab 2020 sowie die russische Kriegsereignisse in der Ukraine ab 2022 genannt. Das sind Kosten, die im Rahmen der Beschaffung, Transport, Lagerung und Verwaltung von Ressourcen, die Unternehmen benötigen, um Ihr Produktionsniveau (Synonym: Beschäftigung) aufrechtzuerhalten.

Typen von beschäftigungsabhängigen Kosten

Wichtig bei der Analyse der variable Kosten ist die Erkenntnis darüber, wie sich die Kosten bei ändernder Beschäfigung entwickeln. Unterschieden wird zwischen folgenden Typen von beschäftigungsabhängigen Kosten je nach Verlauf in Abhängigkeit von der Produktionsniveau:

  • Linearer oder proportionaler Kostenverlauf
  • Degressiver oder unterproportionaler Kostenverlauf
  • Progressiver oder überproportionaler Kostenverlauf
  • S-formiger oder ertragsgesetzlicher Kostenverlauf

Linearer Kostenverlauf

Der lineare Kostenverlauf geht von kostanten beschäftigungsabhängigen Kosten pro Stuck, d. h., dass die variable Kosten pro Stuck (z. B. $ k_{v} (x)=a $ mit $ a>0 $) nicht vom Ausbringungsmenge des Produktionsprozesses abhängt. Das bedeutet, dass die variable Kosten pro Stuck sich beim zunehmenden Beschäftigungsgrad sich nicht ändern. In der Realität lässt sich einen solchen Kostenverlauf nur in einem sehr kleinen Betreib oder Kleinunternehmen ohne eine Vielzahl von intergrierten Produktionsprozessen

Degressiver Kostenverlauf

Der degressive Kostenverlauf geht von abnehmenden beschäftigungsabhängigen Kosten pro Stuck, d. h., dass die variable Kosten pro Stuck (z. B. $ k_{v} (x)= \frac{a ln(x)}{x} $ mit $ a>0 $) abnehmend vom Ausbringungsmenge des Produktionsprozesses abhängt. Kann die Nutzung von bestimmten Ressourcen in einem Produktionsprozess bei zunehmendem Beschäftigungsgrad gestreckt werden, dann lässt sich dadurch die Kostendegressionseffekt der variablen Kosten pro Stuck realisieren. Beispielweise produziert eine Mitarbeit bei gleicher Arbeitszeit mehr Stückzahlen, dann fallen geringeren Lohnkosten pro produzierte Einheit.

Progressiver Kostenverlauf

Der progressive Kostenverlauf geht von zunehmende beschäftigungsabhängigen Kosten pro Stuck, d. h., dass die variable Kosten pro Stuck (z. B. $ k_{v} (x) = ax $ mit $ a>0 $) zunehmend vom Ausbringungsmenge des Produktionsprozesses abhängt. Entstehen hingegen beim zunehmenden Beschäftigungsgrad Komplexitäten im Produktionsprozess, die zu eine Zunahme der benötigten Ressourcen führt, dann entstehen dadurch der progressive Kostenverlauf. Der Zunahme der Verzehr von Ressourcen im Produktionsprozess lässt die variablen Kosten pro Stuck bei zunehmendem Beschäftigungsgrad anwachsen.

(S-formiger) Ertragsgesetzlicher Kostenverlauf

Der ertragsgesetzliche (oder S-formige) Kostenverlauf kombiniert den degressiven Kostenverlauf bei einem geringen Beschäftigungsgrad mit dem progressiven Kostenverlauf bei zunehmenden Beschäftigungsgrad. Der progressive Kostenverlauf geht von zunehmende beschäftigungsabhängigen Kosten pro Stuck, d. h., dass die variable Kosten pro Stuck (z. B. $ k_{v} (x) = ax^2+bx+cx $ mit $ a>0 $) zunehmend vom Ausbringungsmenge des Produktionsprozesses abhängt.

Literatur zur Vertiefung

Lüpertz, V. (2019). Volkswirtschaftliches Handeln: Strukturen - Probleme - Maßnahmen (6. Auflage). Westermann.
Mankiw, N. G., & Taylor, M. P. (2021). Grundzüge der Volkswirtschaftslehre (M. Herrmann, C. Müller, & D. Püplichhuysen, Trans.; 8., überarbeitete Auflage). Schäffer-Poeschel Verlag.
Pindyck, R. S., & Rubinfeld, D. L. (2018). Mikroökonomie (9., aktualisierte Auflage). Pearson.
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